Wie landet man in die Grundversorgung?
Viele nutzen beim Umzug in das neue Zuhause die Anmeldung über den Vermieter oder melden sich gar nicht an und nutzen ohne nachzudenken den Strom, der ja sowieso vorhanden ist. In beiden Fällen kommt ein Vertrag zustande, der nicht unbedingt im Sinne der eigenen Haushaltskasse ist!
Denn so landet man in der Grundversorgung. Diese hat meistens den Vorteil einer kurzen Kündigungsfrist*, jedoch ist sie weitaus teurer als ein angepasster Vertrag. Es lohnt also nach dem Einzug ein paar Stunden für die Suche nach einem guten Anbieter zu investieren, oder direkt zum Grundversorger zu gehen und dort einen Vertrag abzuschließen, der auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.
*Laut Bundesnetzagentur (Stand 20.09.2020) kann man im Falle dessen, dass man den Vertrag nach seinem Einzug so nicht beibehalten möchte, mit einer Frist von 14 Tagen den Grundversorgungsvertrag kündigen und sich einen anderen Anbieter suchen.
Wieso wechseln?
Ein Wechsel sollte schon deswegen angestrebt werden, da die Grundversorgung nicht als Dauerlösung konzipiert wurde, sondern als Übergang für die Zeit, welche man benötigt um in einen richtigen Vertrag zu wechseln. Der Preis alleine sollte schon Grund genug sein um einen Wechsel vorzunehmen.
Aber warum ist dieser Tarif eigentlich oftmals so viel teurer? Und was ist diese sogenannte Grundversorgung eigentlich?
Da in der heutigen Zeit ein Leben ohne Strom nahezu undenkbar ist, hat jeder private Haushalt einen Anspruch auf diese Grundversorgung bzw. Ersatzversorgung. Diese Regelungen wurden 2006 in zwei Gesetzen verankert, der StromGVV (Stromgrundversorgungsverordnung) und der GasGVV (Gasgrundversorgungsverordnung).
Von Seiten des Unternehmens ist das aber auch mit einem Risiko verbunden und daher sind diese Tarife auch nicht wirklich günstig.
So kann man auch mit negativer Schufa einen Vertrag erhalten. Es gibt zwar spezielle Ausnahmen, wenn es dem Unternehmen finanziell nicht zumutbar wäre, auch die Grundversorgung abzulehnen, das ist in der Praxis aber recht unwahrscheinlich.
Sollte man jedoch an gar keinen Vertrag kommen, lohnt es sich einen Prepaid-Anbieter zu suchen. Denen ist die Bonität komplett egal, da man nur dann Strom erhält, wenn man vorher Guthaben aufgeladen hat. Wie bei einem Prepaid-Handy beispielsweise. Dieses Modell ist meist auch recht teuer, jedoch für manche Menschen der letzte Ausweg.